10. Juni 2020

Why an agile coach is no substi­tute for proper leadership

During agile trans­for­ma­tion, agile coaches know that top manage­ment needs to change its mind­set first and take the middle manage­ment along with it. Other­wise they risk failure. 

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13. Mai 2020

Das Büro ist der große Verlie­rer von Morgen

Grafik: Karl Bredemeyer

So wie es für viele Deut­sche selbst­ver­ständ­lich ist, ihre Einkäufe mit Bargeld zu bezah­len, so ist es für die meis­ten von uns auch eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, täglich ins Büro zuge­hen und dort den Groß­teil der Woche zu verbrin­gen. Ich frage mich, muss das wirk­lich sein? Ich bin kein Zukunfts­for­scher und treffe daher auch keine fundier­ten Vorher­sa­gen, ob der COVID-19 Erre­ger das Bargeld Zahlungs­ver­hal­ten der Deut­schen verän­dern wird (fingers-crossed, I hope it does) oder nicht. Viel­mehr möchte ich diesen Beitrag dazu nutzen, meine persön­li­chen Gedan­ken und Fragen zum „Büro von Morgen“ zu teilen.

Schon in den letz­ten Jahren ist es in vielen Büros gängig gewor­den, die Arbeits­at­mo­sphäre mit Tisch­ten­nis­plat­ten, Tisch­ki­cker oder dem bezahl­ten Abend­essen durch den Chef zu beein­flus­sen. Ein „Arbeits“-Campus mit Fitness­stu­dio, Friseur, Einkaufs­la­den und vielem mehr, ist nicht mehr nur im Sili­kon Valley zu finden. Was können wir daraus lernen und wie können wir das Morgen unse­res Büro­all­tags noch weiter gestalten?

Das Büro ist nicht der einzige Ort an dem gear­bei­tet wird

Die Büro­ge­bäude prägen seit fast 200 Jahren unser Stadt­bild über­all auf der Welt. Doch dieses Bild ändert sich meiner Meinung nach gerade. Der klas­si­sche Büro­schreib­tisch, wie wir ihn bisher kennen, wird vermut­lich in der Zukunft nicht mehr den glei­chen Stel­len­wert haben.

Warum sollte ich auch als Arbeit­neh­mer 30 bis 60 Minu­ten pro Wegstre­cke zum Büro fahren, wenn ich die glei­che Arbeit auch von zu Hause aus erle­di­gen kann? Für den Traum­job muss ich damit nicht mehr zwangs­weise pendeln oder sogar umzie­hen. Wenn wir auch in Zukunft mehr und mehr von zu Hause aus oder von unter­wegs arbei­ten wollen, dann kann ein Unter­neh­men eigent­lich nur noch wett­be­werbs­fä­hig auf dem Arbeits­markt sein, wenn es flexi­ble Arbeits­zeit- und Home-Office-Pakete anbie­ten kann. Mehr und mehr Termine finden komplett remote statt und benö­ti­gen keine Präsenz mehr im physi­schen Büro.

Womög­lich wird sich in manchen Regio­nen der Gegen­trend zum Urba­nen verstär­ken. Das Leben und Arbei­ten auf dem „Land“ wird durch flexi­ble Arbeits­zei­ten und die Möglich­keit zum Home­of­fice wieder an Attrak­ti­vi­tät gewinnen.

Das Büro ohne Schreibtische

Wenn wir nun durch die eben beschrie­bene Verän­de­rung viele der heuti­gen Schreib­ti­sche nicht mehr täglich benö­ti­gen, dann brau­chen wir auch die Gebäude nicht mehr, in denen diese stehen – auf jeden Fall nicht mit dem bishe­ri­gen Zweck, der Dreh- und Angel­punkt für Teams zu sein. Das Büro als erwor­bene Immo­bi­lie oder mit langem Miet­ver­trag wird dadurch jedoch nicht auto­ma­tisch zu einer finan­zi­el­len Belas­tung, viel­mehr bietet sich die Möglich­keit über eine alter­na­tive Nutzung nach­zu­den­ken. Desk-Sharing ist schon seit gerau­mer Zeit eine Lösung dafür. Das Büro in Begeg­nungs- oder Veran­stal­tungs­orte im Arbeits­kon­text umzu­wan­deln, hinge­gen noch nicht. Diese Idee würde Einzel­bü­ros verschwin­den und Groß­raum­bü­ros in weit­läu­fige Kolla­bo­ra­ti­ons­flä­chen umwan­deln lassen.

Durch den gerin­ge­ren tägli­chen Bedarf an Büro­flä­che könn­ten Stand­orte verklei­nert oder sogar zusam­men­ge­legt werden. Es bieten sich dadurch für alle ganz neue Möglich­kei­ten, die frei­wer­den­den Flächen in Top-Innen­stadt­la­gen zu nutzen.

Work-Life-Balance erlebt seinen zwei­ten Frühling

Die letz­ten 10 Jahre hat uns der Begriff „Work-Life-Balance“ durch täglich neue Tipps von Jour­na­lis­ten, New Work Vertre­tern und Verän­de­rern Woche für Woche beglei­tet. Den Arbeit­ge­bern wurde dabei teil­weise vorge­wor­fen, nicht genug für den Zeit­aus­gleich der Arbeit­neh­mer anzubieten.

Die vorge­schla­gene Zusam­men­le­gung von Arbeit und Leben im Home­of­fice würde dazu beitra­gen, dass der Begriff eine neuer­li­che jour­na­lis­ti­sche Renais­sance erle­ben wird. Das Inter­net wird sich womög­lich täglich mit Tipps über früher aufste­hen, um vor dem morgend­li­chen Fami­li­en­stress schon erste Arbei­ten erle­digt zu haben, oder Bewe­gungs­pau­sen nehmen, um den mögli­chen Rücken­schmer­zen vorzu­beu­gen, selbst über­tref­fen. Die ersten Anzei­chen dazu erle­ben wir schon jetzt.

Neben den genann­ten Themen gibt es noch viele weitere inter­es­sante Aspekte zum Thema Zukunfts­ar­beits­platz zu beleuch­ten. Fragen, wie zum Beispiel der Arbeit­ge­ber gesetz­li­che Anfor­de­run­gen aus dem Arbeits­zeit­ge­setz oder aus dem Arbeits­schutz gerecht werden kann, erhal­ten dabei eine ganz neue Relevanz.

Oder alles kommt doch anders und es wird wieder wie früher – früher war ja sowieso alles besser.

20. November 2019

Nicht schnel­ler arbei­ten, sondern schnel­ler liefern. Warum „agile“ so häufig verbrannt wurde.

Deut­lich nach­hal­ti­ger ist hier der Ansatz, einen Blick auf die Warte­zei­ten zu erle­di­gen­der Arbeits­pa­kete zu werfen und der anschlie­ßende Versuch, diese zu verkürzen.

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13. August 2019

Ein Jahr Netz­werk­kno­ten. 10 Lear­nings aus der Grün­dung eines Bera­tungs­un­ter­neh­mens. (Teil 2/2)

Die Netz­werk­kno­ten Unter­neh­mens­be­ra­tung GmbH feiert in diesen Tagen ihr einjäh­ri­ges Firmen­ju­bi­läum. Im Alltag gehen die gemach­ten Erfah­run­gen schnell als gewöhn­li­che und unge­wöhn­li­che Heraus­for­de­run­gen unter. Eininge wich­tige Lear­nings – viel­leicht meine wich­tigs­ten – möchte ich trotz­dem gerne zusam­men­fas­sen und teilen.

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22. Juli 2019

Von Doppel­köp­fen und blin­den Flecken

Wir arbei­ten als Doppel­kopf. Das heißt, wir sind zwei Geschäfts­füh­rer, die zu glei­chen Antei­len das Unter­neh­men tragen. Aber anstatt uns gegen­sei­tig den Rang abzu­lau­fen und Ener­gie damit zuzu­brin­gen, der bessere sein zu wollen oder Beliebt­heits­punkte der Kolle­gen zu sammeln, nutzen wir unser Tandem eher, um uns selbst zu wahren. Wir akzep­tie­ren den Fakt, dass jeder von uns Stär­ken mitbringt und hat Punkte, in denen er nicht so stark ist oder die uns abso­lut nicht gelin­gen wollen, auch nach mehr­ma­li­gen Versuchen.

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2. April 2019

Digi­ta­li­sie­rung, die neueste Sau im Dorf?

Digi­ta­li­sie­rung und die Bereit­schaft zur Verän­de­rung im Mittelstand

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23. November 2018

Wie agil sind wir? Der Schmale Grat zwischen Selbst­ver­or­tung und Selbstzweck.

#agile #matu­ri­ty­mo­dels #manage­ment #scrum #kanban

Wer nur darauf schaut, ob alle Scrum-Regeln einge­hal­ten werden, verliert den Blick für das Wesent­li­che: Das Produkt. Die Einfüh­rung agiler Rahmen­werke, wie Scrum, sorgt bei vielen Unter­neh­men für Frus­tra­tion — sowohl bei den Führungs­kräf­ten, als auch bei den invol­vier­ten Mitarbeitern. 

Führungs­kräfte bekom­men, neben einer Unzahl ande­rer Infor­ma­tio­nen, zuge­steckt, man müsse jetzt „agil machen“, weil das 1. alle machen und man 2. viel mehr in der glei­chen Zeit schaf­fen kann. Also werden eine Reihe von Zerti­fi­zie­rungs­trai­nings gebucht und externe Coaches einge­kauft. „Agili­tät? Haben wir bestellt, ist bald fertig!“ Zurück zum Tagesgeschäft. 

Mitar­bei­te­rIn­nen müssen sich an neues Voka­bu­lar gewöh­nen und fühlen sich gehetzt, weil sie nur noch in Sprints denken und spre­chen dürfen. Ausser­dem bekom­men sie stän­dig zu hören, wie agil man ja jetzt sei, man solle sich also wegen der paar kurz­fris­ti­gen Ände­run­gen der Anfor­de­run­gen nicht so anstellen.


Ein Jahr später kommt dann der Auftrag: „Schauen Sie mal auf unse­ren Prozess und sagen uns wie agil wir sind — ich hab das Gefühl da geht noch was.“


Klar, Luft nach oben ist immer, doch: Ein über­wie­gen­der Teil dieser Aufträge besteht dann darin, klaf­fende Wunden zu lecken, die die teils rück­sichts­lo­sen Imple­men­tie­run­gen hinter­las­sen haben: „Wir hatten Coaches hier, die haben uns fast ange­schrien, wenn wir die User Stories nicht so geschrie­ben haben, wie’s im Buch steht“. „Hier müssen Sie mit ganz viel Finger­spit­zen­ge­fühl ran, das Wort „agil“ ist eigent­lich schon verbrannt, am besten Sie nehmen’s gar nicht in den Mund“. „Hier kam jemand, der hat die ganze Zeit den Scrum-Guide wie eine Bibel vor sich herge­tra­gen und daraus zitiert, nur um uns zu erzäh­len, was wir alles falsch machen.“ So inter­es­sant solche Aufträge wirt­schaft­lich sind, so unglück­lich bin ich darüber, dass es über­haupt dazu kommt.


Ich bin der festen Über­zeu­gung, dass ein Projekt, in dem alle Scrum Regeln einge­hal­ten werden und in dem sich alle Betei­lig­ten an den agilen Werten und Prin­zi­pien messen lassen in 10 von 10 Fällen erfolg­reich ist. Ich weiß auch, dass es Unter­neh­mens­rea­li­tä­ten gibt, die eine solch strikte Einhal­tung nicht möglich machen, sondern wo das erbar­mungs­lose Pochen auf die Durch­set­zung aller Regeln das Gegen­teil bewirkt.


Agili­tät ist kein Selbst­zweck: Ein Unter­neh­men das sich zum Ziel setzt “agil zu machen”, wird niemals Geld verdie­nen! Ein Unter­neh­men, dass sich zum Ziel setzt, Produkte zu bauen, bei denen die KundIn­nen und Nutze­rIn­nen Freu­den­trä­nen in den Augen bekom­men, hinge­gen schon.  Agile Rahmen­werke bieten eine Reihe von Metho­den, die beim Errei­chen dieses Zieles in jedem Fall hilf­reich sein können — die Einfüh­rung von Scrum oder Kanban ist also ein Vehi­kel und kein Ziel.


Was passiert nun mit der eingangs gestell­ten Frage nach dem Grad der eige­nen Agili­tät? In meinen Augen ist sie solange legi­tim, wie sie nicht auf die Voll­stän­dig­keit von Meetings, Arte­fak­ten oder Rollen abzielt — sondern auf konkret beob­acht­ba­res Verhal­ten und vor allem: Liefert meine Orga­ni­sa­tion zuver­läs­sig rele­vante Produkte oder nicht?


Häufig wird in diesen Situa­tio­nen auf agile Reife­grad­mo­delle verwie­sen anhand derer man schauen kann “wie agil man ist”. Diese Modelle können für eine Orien­tie­rung hilf­reich sein und soll­ten eben­falls mit Vorsicht einge­setzt werden. Die Frage darf nicht lauten „was müssen wir tun um den nächs­ten agilen Reife­grad zu errei­chen?“, da die Orga­ni­sa­tion einen nächs­ten Schritt in der vorge­schla­ge­nen Größen­ord­nung even­tu­ell noch nicht verkraf­tet. Die Frage sollte lauten: „Ausge­hend vom aktu­el­len Stand, welchen nächs­ten Schritt können wir tun, und was können wir beob­ach­ten, wenn dieser Schritt getan wurde? Welche zusätz­li­chen Kapa­zi­tä­ten müssen wir gege­be­nen­falls frei machen, um das leis­ten zu können. Achso, nur aus Inter­esse, in welchem Reife­grad bewe­gen wir uns dann eigentlich?“


Mit dieser Form von ressour­cen-orien­tier­tem Handeln kann verhin­dert werden, dass Unter­neh­men Change-Initia­ti­ven ergrei­fen, die sie nicht verkraf­ten, und das nur, weil sie einem Ideal hinter­her­lau­fen das gar nicht für Ihre Orga­ni­sa­tion entwi­ckelt wurde.


Das bedeu­tet, sie benö­ti­gen eine Stra­te­gie zur Einfüh­rung agiler Rahmen­werke, die stark genug ist, eine Mehr­heit in Ihrer Orga­ni­sa­tion dafür zu begeis­tern ohne Gefahr zu laufen, zum Selbst­zweck zu verkommen.


Was können Sie tun? Hierzu möchte ich Ihnen gerne folgende Fragen stellen: 

  • 1. Was verbin­den Sie mit Agilität? 
  • 2. Wenn Sie eine Antwort auf die Frage „wie agil sind wir?“ hätten, was würde Ihnen das ermög­li­chen? Und was noch? 
  • 3. Welche Eigen­schaf­ten und Ressour­cen, die Sie oder Ihr Unter­neh­men jetzt schon haben, können Ihnen dabei helfen eine agile Imple­men­tie­rungs­stra­te­gie zu entwer­fen? Und welche um sie umzusetzen?

Sie haben Lust sich mit uns genau über diese Fragen zu unter­hal­ten? Wir freuen uns, wenn Sie sich melden: kontakt@​netzwerkknoten.​com

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