Um mit der eige­nen Persön­lich­keit und den eige­nen Ressour­cen spre­chen zu lernen, arbei­ten wir in unse­ren Trai­nings mit verschie­de­nen Ebenen. Grafik: Karl Bredemeyer

Vor ziem­lich exakt sechs Mona­ten saßen ein paar von uns im Büro zusam­men und haben ein Trai­ning konzi­piert. Zu zweit stan­den wir am Flip­chart und malten aufge­regt Kreise und Pfeile und Denk­bla­sen für das Modell von How To Talk. Wir konn­ten sie schon vor uns sehen: Die Menschen in unse­rem Büro, wie deren verschie­dene Tonla­gen bei den Stimm­übun­gen eine summende Wolke bilden würden. Auch die kurzen Pausen bei den Sprech­übun­gen konn­ten wir hören, das Stocken, wenn wir umden­ken müssen. Das Lachen, wenn sich Dyna­mi­ken in den Zwei­er­grup­pen gebil­det haben und die gelöste Stille bei den Atem­übun­gen fühlen. 

Womit wir nicht rech­ne­ten: Unsere Teilnehmer*innen in Brea­kout-Sessi­ons zu schi­cken und Zoom-Warte­räume zu über­wa­chen. Und vor allem nicht damit, die ersten Meet­ups im eige­nen Wohn­zim­mer zu leiten. Nun, es war dann so und wir haben gleich selbst rich­tig viel gelernt. Zum Beispiel, dass remote Meet­ups eine Chance für intro­ver­tierte Perso­nen sind, denen es schwer­fällt, zu einer Gruppe Menschen an einem frem­den Ort zu stoßen. Wir waren in einer Situa­tion, in der wir pande­mie­be­dingt gezwun­gen waren, uns auf den abso­lu­ten Kern unse­res Trai­nings, zu konzen­trie­ren: gespro­chene Sprache. 

Entspannt zu spre­chen kann man lernen

Genau darum geht es auch in unse­rem Trai­ning How To Talk am 18. und 19. Septem­ber 2020. Wir sind davon über­zeugt, dass es beim Spre­chen darum geht, eine rele­vante Botschaft zu vermit­teln – und dass alle Menschen das prin­zi­pi­ell können: Sogar ohne unzäh­lige Rheto­rik­aus­bil­dun­gen, Darstel­lungs­trai­nings und auch ohne eine ausge­prägte Neigung, gern vor Publi­kum zu stehen. Wir sind über­zeugt, dass wir alle mit unse­rer indi­vi­du­el­len Persön­lich­keit und den Voraus­set­zun­gen, die wir mitbrin­gen, in der Lage sind, zu spre­chen. Uns verständ­lich zu machen und das sogar genie­ßen zu können. Selbst wenn wir bisher mit der Idee gelebt haben, „Spre­chen sei nicht so unser Ding.“ 

Basie­rend auf dieser Annahme und Erfah­rung haben wir hand­lungs­ori­en­tierte Lear­nings und inhalt­li­che Impulse gesam­melt. Deren Inhalte setzen sich aus unse­rer Haltung und Metho­dik im Coaching  und aus ande­ren Erfah­rungs­be­rei­chen, wie Stimm­bil­dung, Storytel­ling und Simul­tan­dol­met­schen zusam­men. Da Spre­chen ein körper­li­cher Vorgang ist, bezieht unser Sprach-Modell Körper­ar­beit mit ein, genauso wie nonver­bale Kommu­ni­ka­tion und inter­ak­tive Sprech­si­tua­tio­nen. Wir arbei­ten mit Perspek­tiv­wech­seln aus dem Coaching­be­reich und daran, indi­vi­du­elle Stär­ken einzu­set­zen. So werden die Mecha­nis­men der Spra­che und die Möglich­kei­ten der Einfluss­nahme erfahr­bar. Gleich­zei­tig ist das Ziel, einen Zugang zum eige­nen Spre­chen zu finden, um authen­tisch mit der eige­nen Persön­lich­keit arbei­ten zu können. Dir Erfah­rung zeigt: Je weni­ger wir uns verstel­len, desto weni­ger mental über­la­den sind wir, desto natür­li­cher und entspann­ter können wir sprechen. 

Arbeit mit der eige­nen Persönlichkeit 

Wenn wir Rele­van­tes zu sagen haben, müssen wir nicht faken. Wir können unser Gegen­über inhalt­lich über­zeu­gen, Reso­nanz erzeu­gen statt es mit rheto­ri­schen Kunst­stück­chen zu mani­pu­lie­ren. Auch Konflikte lassen sich mit einem bewuss­ten Spre­chen anders verhan­deln. Spra­che ist Verbin­dung und so werden wir uns in dem Trai­ning auch auf die Verbin­dung zu uns selbst, der eige­nen Stimme und der Atmung konzen­trie­ren. Genauso rele­vant ist die Inter­ak­tion mit der Umwelt. Durch die Arbeit an der Haltung beein­flus­sen wir die Wort­wahl. Dafür haben unsere Teilnehmer*innen die Möglich­keit, in Klein­grup­pen verschie­dene Metho­den auszu­pro­bie­ren und aktiv ins Spre­chen zu kommen. Wir wech­seln wir zwischen theo­re­ti­schen Impul­sen, körper­li­chen wie lingu­is­ti­schen Praxis­ele­men­ten, Refle­xio­nen und Tech­ni­ken aus dem Coaching. So entsteht eine Verbin­dung zwischen unbe­wusst erfahr­ba­ren und kogni­ti­ven Verständnismechanismen.

Das Trai­ning rich­tet sich an Führungs­kräfte, Coaches, Spea­ker und Vertriebs­mit­ar­bei­ter, die mit ihrer Spra­che und Kommu­ni­ka­tion weiter­ler­nen und dabei ihre eigene Persön­lich­keit wahren wollen. Und an alle, die gern mehr aus ihren Gesprä­chen machen möch­ten. Das Trai­ning findet online statt. Wir werden an zwei Tagen à vier Stun­den über Zoom und mit verschie­de­nen Tools mitein­an­der arbei­ten. Und dann werden wir es doch hören, das Lachen, wenn Sätze ganz unge­wohnt klin­gen, wir werden auch vor der Kamera sehen, wie sich Körper­hal­tun­gen verän­dern, wie fragende Blicke zu stau­nen­den zu verste­hen­den werden. Weil wir Menschen so viel mit Spra­che bewir­ken und verän­dern können, dass wir jedes Wissen dazu teilen möchten. 

Hier geht es zur Anmel­dung für “How to talk” am 17.09.2020 von 14 bis 18 Uhr und am 18.09.2020 von 12 bis 16 Uhr.