Spre­chen. Machen die meis­ten von uns täglich. In irgend­ei­ner Form betrifft es uns alle: Wir teilen uns irgend­wie der Umge­bung mit. Daran, die eigene Spra­che gelernt zu haben, erin­nern wir uns gewöhn­lich nicht, der Lern­pro­zess erfolgt implizit. 

Lernen wir eine Fremd­spra­che, konzen­trie­ren wir uns auf gram­ma­ti­ka­li­sche Regel­mä­ßig­kei­ten und Ausnah­men, Wort­schatz, Ausspra­che. In Präsen­ta­ti­ons­trai­nings sind wir dazu ange­hal­ten, beson­ders kompe­tent und über­zeu­gend zu wirken, zunächst unab­hän­gig vom Inhalt. Geht es ums Spre­chen, so lernen wir alles Mögli­che: Die Art und Weise zu spre­chen, was ange­mes­sen ist und was nicht, was als rich­tig gilt und was als falsch. Das heißt, unsere Sprech­pro­zesse sind fast immer ange­rei­chert mit einer ordent­li­chen Portion Bewertung. 

Die meis­ten Menschen haben eine klare Idee davon, ob jemand „gut“ spre­chen kann oder nicht. Spre­chen und Schrei­ben gelten als Gabe, zumin­dest als eine Fähig­keit. Tatsäch­lich ist Spre­chen eine Fertig­keit, eine Kompe­tenz, die erlern­bar ist. In Präsen­ta­ti­ons­work­shops lernen Menschen sich darzu­stel­len, zu über­zeu­gen, rheto­ri­sche Tricks und eine möglichst einneh­mende Körper­hal­tung. Für extra­ver­tierte Perso­nen ist das eine Erwei­te­rung der eige­nen Stra­te­gie, für zurück­hal­tende Menschen maxi­mal ein Schau­spiel. Das kann Spaß machen, es kann gleich­zei­tig auch anstren­gend sein. Und vom Inhalt ablenken. 

Fake it until you make it funk­tio­niert nicht

Wir vom Netz­werk­kno­ten glau­ben, dass alle Menschen etwas Rele­van­tes zu sagen haben in den Berei­chen, mit denen sie sich beschäf­ti­gen, in denen sie Erfah­run­gen gemacht haben, für die sie bren­nen. Deshalb möch­ten wir, dass Menschen – egal ob schüch­tern, aufge­schlos­sen, unkon­ven­tio­nell oder schweig­sam – die Fertig­kei­ten erler­nen können, ihre Inhalte zu vermit­teln. Im Dialog, in Teams, vor Grup­pen. Um die Message möglichst voll­stän­dig und trans­pa­rent zu vermit­teln, ist Authen­ti­zi­tät unbe­dingt nötig. Also eine unver­fälschte und offene Kommu­ni­ka­tion der eige­nen Inten­tio­nen. Damit verbun­den ist die eigene Persön­lich­keit. Kurz: Fake it until you make it funk­tio­niert nicht, wenn wir wirk­lich mitein­an­der spre­chen und uns nicht nur über­re­den wollen.

Unser Trai­ning How To Talk folgt einem inter­ak­ti­ven Modell, das Spre­chen in fünf Ebenen aufteilt: Zum einen die körper­li­che Ebene, die nonver­bale, die rein sprach­li­che und die inter­ak­tive. Die fünfte Ebene ist dann die Außenwelt.

Die körper­li­che Ebene

Spre­chen beginnt im Körper, bevor wir etwas sagen. Atem, Körper­hal­tung, Stimm­lage. Vieles passiert unbe­wusst. Mit klei­nen Adjus­tie­run­gen können wir wesent­lich entspann­ter, bewuss­ter und siche­rer spre­chen. In unse­rem Trai­ning arbei­ten wir mit Übun­gen aus den Berei­chen Acht­sam­keit, Atem­tech­ni­ken und Stimm­bil­dung, die leicht eingän­gig sind und Spaß machen. 

Die nonver­bale Ebene

Die körper­li­che Grund­hal­tung aus Ebene 1 bedingt unsere nonver­bale Kommu­ni­ka­tion. Wenn wir nicht entspannt sind, verkramp­fen wir oder kompen­sie­ren gestisch und mimisch. Also viel­leicht fühlen wir uns unwohl, wirken aber unbe­wusst aggres­siv. Um gewalt­frei zu kommu­ni­zie­ren, ist die nonver­bale Haltung mindes­tens genauso wich­tig wie die verbale.

Die sprach­li­che Ebene

Die verbale oder lingu­is­ti­sche Dimen­sion von Spra­che gilt häufig als die schwie­rigste. Viele Menschen haben als Kind oft genug gehört, den Schna­bel zu halten. Ande­ren wurde rück­ge­mel­det, dass ihre Posi­tion irrele­vant ist oder sie sich nicht ordent­lich ausdrü­cken können. Unser Trai­ning verwen­det Tech­ni­ken aus dem Storytel­ling, dem Jour­na­lis­mus und Dolmet­schen, um mit einfa­chen Übun­gen daran zu arbei­ten, Sätze sinn­voll zu bilden und auch zu been­den. Dazu gehört zum Beispiel ein Fokus auf Verben statt Adjek­tive, da die den Satz struk­tu­rie­ren und Sinn leiten.

Die inter­ak­tive Ebene

Spre­chen ist Mittei­len. Fast immer ist es an andere Menschen gerich­tet, die Empfänger*innen der Infor­ma­tion. Um ein gewinn­brin­gen­des Mitein­an­der­spre­chen zu etablie­ren, ist Reden lernen genauso wich­tig wie Zuhö­ren lernen. Hier geben wir Impulse zu den verschie­de­nen Formen des Zuhö­rens wie das Ich-Ohr und das Du-Ohr oder syste­mi­schen Ansät­zen zur Konflikt­lö­sung. Perspek­tiv­wech­sel und konstruk­tive Kommu­ni­ka­ti­ons­hal­tun­gen spie­len hier eine Rolle. Die inter­ak­tive Ebene steht in Bezie­hung zu all den vorhe­ri­gen, da sie von einer inne­ren Grund­hal­tung, nonver­ba­ler Kommu­ni­ka­tion und Wort­wahl beein­flusst ist. 

Die große weite Welt

Wenn wir glau­ben, dass Gesag­tes rele­vant ist, dann hat es auch einen Einfluss auf die Welt da drau­ßen. Spra­che formt Reali­tät, schafft Wirk­sam­keit. Gerade im Coaching und in Führungs­po­si­tio­nen, gene­rell im agilen Arbei­ten, ist Spra­che eines der wich­tigs­ten Tools. Wir können sie einset­zen, um wirk­lich etwas zu verän­dern, eine Welt zu schaf­fen, in der wir leben und arbei­ten wollen. 

Unser Trai­ning rich­tet sich an Product Owner, Geschäftsführer*innen, Coaches, Teamleiter*innen und im Grunde an alle, die kraft ihrer eige­nen Persön­lich­keit und Ressour­cen verant­wor­tungs­voll und ziel­ori­en­tiert und mit Freude spre­chen möch­ten. Und zwar gemeinsam. 

Erste Häpp­chen unse­res Trai­nings stel­len wir im Rahmen unse­res Meet­ups How To Talk am 23. April vor. Aufgrund der Corona-Situa­tion natür­lich remote. Damit wir im Gespräch blei­ben und bestens ausge­stat­tet sind, uns bald wieder ohne andert­halb Meter Abstand was zu erzählen.