Remote Arbei­ten ist anstren­gend? Ja. Und: Ja und? Grafik: Karl Bredemeyer

… kostet das rich­tig viel Nerven.
… müssen zwischen­mensch­li­che Aspekte komplett außen vorge­las­sen werden.
… kann es keine gute Diskus­sion geben.
… dauert es viel länger.
… ist das Ergeb­nis nicht wirk­lich gut.

Ja und? Die Aussa­gen können zutref­fen und dürfen uns doch gleich­zei­tig nicht daran hindern, gerade in der jetzi­gen Situa­tion das Beste daraus zu machen. Kommu­ni­ka­tion bedarf immer aller Sinne, um erfolg­reich und empa­thisch zu sein. Verteilte Teams oder Pande­mien zwin­gen uns auf diesem Weg zu einem ande­ren Verhal­ten. Bevor die ganze Orga­ni­sa­tion schläft, nutzen wir doch die Möglich­kei­ten, die uns zur Verfü­gung stehen – und das sind nicht gerade wenige.


Tools
Zoom, Micro­soft Teams, Google Hangouts oder Skype ermög­li­chen es, mehrere Team­mit­glie­der in einen Konfe­renz­raum zu holen, Bild­schirme zu teilen und somit wenigs­ten ein biss­chen das Gefühl von Gemein­schaft zu erzeu­gen. Hier­bei gibt es auch kosten­lose Optio­nen oder Pakete für ein Auspro­bie­ren oder ein vorrü­ber­ge­hen­des Andersarbeiten.

  • Unser Tipp: Bittet die Kolleg*innen, immer die Kame­ras anzu­ma­chen. Es mag sich am Anfang etwas komisch anfüh­len und trotz­dem hilft es, Mimik und Gestik im Gespräch unter­zu­brin­gen. Wenn eine Person remote ist, sind alle remote, auch wenn sie neben­ein­an­der im Raum sitzen.

Rahmen
Gerade Remote Arbeit erfor­dert eine gute Vorbe­rei­tung. Neben der Ziel­stel­lung, Agenda und Metho­dik, die es ohne­hin immer braucht, kommt nun noch die visu­elle Aufbe­rei­tung der Inhalte hinzu. Ein geteil­ter Bild­schirm oder eine Arbeits­grund­lage, auf die alle gleich­zei­tig zugrei­fen können, ist unab­ding­bar. Hier­für bietet sich das Office 365 Paket mit Power­point und OneN­ote an oder Arbeits­boards wie Miro Board oder Funre­tro Board.

  • Unser Tipp: Der Faci­li­ta­tor benö­tigt ein beson­de­res Finger­spit­zen­ge­fühl, um Nuan­cen zu erken­nen und Diskus­sio­nen gut mode­rie­ren zu können. Je nach­dem, wie talen­tiert dieser ist, werden auch die intro­ver­tier­ten Kolleg*innen invol­viert und gehört.

Kommu­ni­ka­tion
Geduld ist eine Tugend, gerade bei Remote Arbeit. Verbin­dungs­pro­bleme, schlechte Quali­tät und Miss­ver­ständ­nisse sind an der Tages­ord­nung. Umso wich­ti­ger, dass Aufga­ben­stel­lun­gen oder Ergeb­nisse für alle sicht­bar und klar aufge­schrie­ben sind. Brea­kout-Sessi­ons kann man auch gut übers Tele­fon in Klein­grup­pen machen und dann nach einer vorge­ge­be­nen Uhrzeit wieder zurück in den Konfe­renz­raum kommen und die Ergeb­nisse teilen.

  • Unser Tipp: Nutzt auch die Chat­funk­tion der Tools, um Hand­mel­dun­gen und Fragen abfan­gen zu können.

Zum Ende hin noch­mal die Moti­va­tion, wofür wir uns mit diesen Dingen ausein­an­der­set­zen müssen. Wir glau­ben, dass der wich­tigste Aspekt unse­rer Arbeit – im Alltag und in Krisen­zei­ten – ein menschen­zen­trier­tes Selbst­ver­ständ­nis ist. Und wir fänden es sehr schade, wenn das in Zeiten wie diesen verlo­ren geht. Deshalb stehen wir zum Beispiel weiter gerne auf. Um zu teilen, vonein­an­der zu erfah­ren und unsere Hori­zonte und Tage zu bereichern.