Was wir gelernt, worüber wir gelacht und was wir verges­sen haben – und was wir ganz bestimmt nicht noch­mal machen. Jeden Frei­tag frisch aus dem Berli­ner Büro.

Knoten­an­ek­do­ten — Die Frei­tags­ko­lumne vom Netz­werk­kno­ten. Grafik: Karl Bredemeyer

Corona, Remote, Remote, Corona. Ist jetzt tatsäch­lich alles schon gesagt, nur nicht von jedem oder wurde im Grunde noch gar nichts gesagt? 

Keine Ahnung. Schwei­gen ist selten die Lösung für irgend­et­was, zumin­dest nicht, wenn Dinge sich posi­tiv verän­dern sollen. Reden hilft leider, und wir als Coaches geben das ungern zu, auch nicht immer. 

Was also tun in Zeiten wie diesen, in einer Situa­tion, die uns kollek­tiv unbe­kannt ist? In der wir nieman­den fragen können? Außer ein paar Schild­krö­ten gibt es wahr­schein­lich kaum atmende Wesen, die bei der letz­ten großen Pande­mie auch schon am Start waren. Nun sind Schild­krö­ten kein Refe­renz­punkt, da sie gene­rell recht schweig­same Zeit­ge­nos­sen sind, mit Pande­mie oder ohne. 

Jokes beiseite, wie lässt sich mit der Situa­tion umge­hen, die gerade erst begon­nen hat, ohne Distan­zie­rungs­me­cha­nis­men wie eben Humor oder wenig hilf­rei­che Stra­te­gien wie Verzweif­lung oder die guten alten Apoka­lypse-Fanta­sien? 

Wieder: Keine Ahnung. Wird sich zeigen. Zu behaup­ten, Kata­stro­phen passier­ten, damit wir alle mal was dazu lernen, rela­ti­viert das Leid, das sie für viele Menschen bedeu­ten. Gleich­zei­tig bleibt uns nichts ande­res übrig, als irgend­et­was daraus zu lernen. Viel­leicht ist es gerade zu früh, um zu wissen, was. Dass remote tech­nisch funk­tio­niert wuss­ten wir vorher übri­gens auch. 

Also probie­ren wir, in dieser Zeit mehr als ohne­hin schon, darauf zu achten, Beob­ach­tung und Inter­pre­ta­tion zu tren­nen. Mit dem Wissen, dass jede Inter­pre­ta­tion immer – immer – von Vorer­fah­rung geprägt ist. Und wir haben wenig Erfah­rung mit dieser Situa­tion. Das zuzu­ge­ben fällt grund­sätz­lich schwer. 

Zuzu­ge­ben, dass eine Situa­tion über­for­dernd ist, dass man gerade nicht wie sonst weiß, was zu tun ist, ist eine zeit­lose Königs­dis­zi­plin der trans­pa­ren­ten und effek­ti­ven Kommu­ni­ka­tion. Etwas, das wir viel zu selten tun. Und jetzt haben wir Zeit zum Üben.

Viel mehr gibt es nicht zu sagen außer: Bleibt gesund.