Was wir gelernt, worüber wir gelacht und was wir vergessen haben – und was wir ganz bestimmt nicht nochmal machen. Jeden Freitag frisch aus dem Berliner Büro.
Corona, Remote, Remote, Corona. Ist jetzt tatsächlich alles schon gesagt, nur nicht von jedem oder wurde im Grunde noch gar nichts gesagt?
Keine Ahnung. Schweigen ist selten die Lösung für irgendetwas, zumindest nicht, wenn Dinge sich positiv verändern sollen. Reden hilft leider, und wir als Coaches geben das ungern zu, auch nicht immer.
Was also tun in Zeiten wie diesen, in einer Situation, die uns kollektiv unbekannt ist? In der wir niemanden fragen können? Außer ein paar Schildkröten gibt es wahrscheinlich kaum atmende Wesen, die bei der letzten großen Pandemie auch schon am Start waren. Nun sind Schildkröten kein Referenzpunkt, da sie generell recht schweigsame Zeitgenossen sind, mit Pandemie oder ohne.
Jokes beiseite, wie lässt sich mit der Situation umgehen, die gerade erst begonnen hat, ohne Distanzierungsmechanismen wie eben Humor oder wenig hilfreiche Strategien wie Verzweiflung oder die guten alten Apokalypse-Fantasien?
Wieder: Keine Ahnung. Wird sich zeigen. Zu behaupten, Katastrophen passierten, damit wir alle mal was dazu lernen, relativiert das Leid, das sie für viele Menschen bedeuten. Gleichzeitig bleibt uns nichts anderes übrig, als irgendetwas daraus zu lernen. Vielleicht ist es gerade zu früh, um zu wissen, was. Dass remote technisch funktioniert wussten wir vorher übrigens auch.
Also probieren wir, in dieser Zeit mehr als ohnehin schon, darauf zu achten, Beobachtung und Interpretation zu trennen. Mit dem Wissen, dass jede Interpretation immer – immer – von Vorerfahrung geprägt ist. Und wir haben wenig Erfahrung mit dieser Situation. Das zuzugeben fällt grundsätzlich schwer.
Zuzugeben, dass eine Situation überfordernd ist, dass man gerade nicht wie sonst weiß, was zu tun ist, ist eine zeitlose Königsdisziplin der transparenten und effektiven Kommunikation. Etwas, das wir viel zu selten tun. Und jetzt haben wir Zeit zum Üben.
Viel mehr gibt es nicht zu sagen außer: Bleibt gesund.